Eine tierische Kooperation zwischen der Gemeinde Biebergemünd, dem Tierschutzverein „Katzenzuhause e.V.“ und der VETPraxis für Kleintiere in Kassel möchte den Besitzern vermisster Tiere helfen.
Ein Albtraum für alle Haustierbesitzer: der geliebte Vierbeiner verschwindet plötzlich. Meist tauchen die Ausreißer nach kurzer Zeit wieder auf und die Wiedersehensfreude ist groß. Doch von manchen Tieren fehlt jede Spur, und einige, vor allem freilaufende Katzen, überleben ihren Ausflug in die Freiheit nicht. Für die Besitzer ist nichts schlimmer als die Ungewissheit über den Verbleib ihres Haustieres.
Mittels eines Chipgerätes, das der Gemeinde vom Verein „Katzenzuhause e.V.“ kostenlos zur Verfügung gestellt wurde, können Fundtiere und Besitzer schnell und unbürokratisch wieder zusammenfinden. Das Lesegerät identifiziert auch überfahrene bzw. verstorbene Tiere, so dass die trauernden Herrchen und Frauchen zumindest Gewissheit über den Verbleib ihres Tieres erhalten. Bislang wurden tot aufgefundene Tiere von den Bauhofmitarbeitern anonym entsorgt. Dank des neuen Lesegerätes ist es nun möglich, die Halter zu ermitteln, so dass diese ihren vierbeinigen Freund in Würde beisetzen oder kremieren lassen können. Doch das geht natürlich nur, sofern das Tier registriert wurde.
Daher appelliert Bürgermeister Matthias Schmitt an alle Haustierhalter: „Lassen Sie Ihr geliebtes Tier chippen und tätowieren! Nur so können wir Sie und Ihr Haustier wieder zusammenbringen.“ Sabrina Seliger und Dr. Paola Bruggeman von der VETPraxis ergänzen: „Das Einsetzen des Chips verläuft einfach, schnell und in der Regel ohne Betäubung. Der Chip selbst enthält eine Identifikationsnummer, über die die Besitzer des Tieres ermittelt werden können. Eine Tätowierung gibt zusätzliche Sicherheit.“
In Zukunft werden die Mitarbeiter des Bauhofs Biebergemünd verstorbene Fundtiere der VETPraxis für Kleintiere GmbH in Kassel übergeben. Die MitarbeiterInnen hier kümmern sich um das Entziffern der Tätowierung sowie das Auslesen des Chips und den Abgleich mit den entsprechenden Datenbanken. Darüber hinaus veröffentlichen der Tierschutzverein „Katzenzuhause e.V.“ und die VETPraxis Informationen über verstorbene Fundtiere in den sozialen Medien. Falls diese Suche erfolglos verläuft, werden die Tiere nach sechs Wochen der Aufbewahrung an ein regionales Kooperationskrematorium übergeben. Die Tiere werden dann würdevoll eingeäschert und die Asche auf dem Waldtierfriedhof am Buchberg in Langenselbold ausgestreut. Bürgermeister Schmitt: „Wir hoffen aber, dass durch diese neue Kooperation viele vermisste Tiere wieder in ihr Zuhause zurückkehren können!“