Gismo kostete eine Engstelle in der Speiseröhre fast das Leben
Im Frühjahr übernahmen wir eine fünf Jahre alte, scheue, getigerte Katze, welche in wenigen Tagen Nachwuchs erwarten sollte. Am 25.04.10 früh morgens kamen vier kleine Katzenbabys auf die Welt. Nach kurzer Zeit erhielten die vier Babys ihre Namen: Die zwei Mädchen wurden auf Knöpfchen und Sunny getauft und die beiden Jungs erhielten die Namen Mobby und Gismo.
Von Tag zu Tag wurden die Kleinen agiler. Die Katzenkinder naschten bereits am Nassfutter und wuchsen Tag für Tag. Bereits 400 g brachten die kleinen Racker auf die Waage. Am 26.05.10 um 5 Uhr morgens geschah das Unfassbare – Gismo verschluckte sich am Nassfutter, er rang nach Luft – er lief blau an und drohte zu ersticken. Er geriet in Panik, lief rückwärts, lies sich nicht angreifen und in seinen Augen konnte man die Todesangst sehen. Mir blieben keine Sekunden zum Nachdenken – ich musste sofort handeln. Zum Glück, wirklich zum Glück – konnte ich den kleinen Kater retten.
Sofort sprachen wir mit den Tierärztinnen und uns allen war klar – wenn niemand da gewesen wäre, dann wäre Gismo jämmerlich erstickt.n, was ein Glück ging alles Gute – doch leider war es nicht der letzte Anfall. In den daraufkommenden Tagen hatte er fast täglich einen Anfall, nicht so schlimm wie beim ersten Mal – aber der kleine Mann verlor immer mehr an Gewicht. Er wog nur noch 260 g – wir mussten uns entscheiden. Wir gingen davon aus, dass Gismo ein Futterrest in der Speiseröhre hat und die komplette Speiseröhre dadurch gereizt und entzündet ist.
Am 02.06.10 wurde Gismo in Narkose gelegt und er bekam eine Sonde in die Speiseröhre eingeführt um den Fremdkörper (Futterreste) zu entfernen. Das Narkoserisiko bei einem Katzenbaby mit 260 g ist sehr sehr hoch, aber uns blieb keine andere Wahl. Gismo hat so einen Lebenswillen – Wahnsinn. Wir konnten ein Stückchen Futter entfernen und hofften, dass dies der Übeltäter der Anfälle war. Leider war dies nicht so.
In den nächsten Wochen wurde Gismo mit Medikamenten eingestellt und mit Spezialnahrung aufgepäppelt. Als er 500g auf die Waage brachte, konnten wir ihn endlich röntgen – wir fanden eine Aussackung in der Speiseröhre. Um weitere Untersuchungen durchführen zu können, musste Gismo 1.000 g auf die Waage bringen.
Am 28.07.10 mit 1.100 g nun die erschreckende Diagnose – Megaösophagus – dies bedeutet die komplette Speiseröhre ist komplett ausgesackt. Die Krankheit ist bei Katzen sehr sehr selten und nur wenige Chirurgen in Deutschland können dies operieren.
Am 10.08.10 konnten wir Gismo in der Justus-Liebig-Universität in Gießen vorstellen. Nach einem sehr langen Tag in der Klinik erhielten wir nach acht Stunden warten und hoffen die endgültige Diagnose. Ca. 1 cm vor dem Mageneingang konnte man eine Engstelle in der Speiseröhre erkennen, sehr wahrscheinlich angeboren. Der Chefarzt sprach mit uns den Befund durch. Er erklärte uns, dass Gismo direkt am nächsten Tag operiert werden muss.
Mittwoch den, 11.08.10 – wir wartet den ganzen Tag auf eine Nachricht – um 17.30 Uhr endlich der sehnsüchtig erwartete Anruf – Gismo geht es den Umständen entsprechend gut. Die nächsten zwei Tage sollte Klarheit bringen, ob die Operation erfolgreich war.
Freitag der 13.08.10 war für uns ein Glückstag – wir durften Gismo abholen und es sieht sehr gut aus. In 14 Tagen müssen wir Gismo noch einmal in Gießen vorstellen um das Operations-Ergebnis endgültig zu beurteilen.
Nun ist Gismo noch stationär die nächsten Tage bei uns auf der Krankenstation untergebracht, bis er wieder zu Kräften gekommen ist.
Zuhause gefunden
Im November 2010 haben Gismo und Mobby gemeinsam ein schönes Zuhause bei einer tierlieben Familie in Mühlheim als reine Wohnungskatzen gefunden.